Koptische Sprache
Die koptische Sprache (aus arabisch قبطي qibtī, qubtī, DMG qibṭī, qubṭī < griechisch Αἰγύπτιος „Ägypter“) ist die jüngste Form des Ägyptischen, eines eigenständigen Zweiges der afroasiatischen Sprachfamilie. Sie war vom 3. bis 17. Jahrhundert als gesprochene Sprache in Gebrauch und wird bei religiösen Anlässen teilweise bis heute von koptischen Christen verwendet. Bis zur Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen, die ohne die Kenntnis des Koptischen nicht möglich gewesen wäre, war das Koptische die einzige bekannte ägyptische Sprache. Es besitzt eine synthetische und teilweise isolierende Morphologie; die Wortstellung ist Subjekt-Verb-Objekt, in Nominalphrasen steht der Kopf voran und es gibt Präpositionen. Substantive besitzen die Kategorien Numerus und Genus; Verben werden nach Tempus, Aspekt, Aktionsart, Modus und der Opposition Affirmativ – Negativ flektiert. Das Lexikon weist einen starken
griechischen Einfluss auf. .
Geschichte und sprachgeschichtliche Stellung
Das Koptische ist die letzte Entwicklungsstufe der ägyptischen Sprache, nach Früh-, Alt-, Mittel- und Neuägyptisch und Demotisch. Das Ägyptische bildet einen eigenen Zweig der afroasiatischen Sprachfamilie, neben den semitischen, berberischen, kuschitischen, omotischen und tschadischen Sprachen, die im Nahen Osten und im nördlichen Afrika gesprochen werden.
Das Koptische stellt die direkte Fortsetzung des Demotischen dar, wie die ägyptische Sprache ab etwa 700 v. Chr. bezeichnet wird. Es weist gegenüber dem Demotischen einige Innovationen auf, die eine Abgrenzung beider Entwicklungsstufen rechtfertigen. Die ältesten koptischen Texte stammen etwa aus
der Zeit um 100 n. Chr. und wurden bereits in einer von dem griechischen Alphabet abgeleiteten Schrift geschrieben; sie werden zusammenfassend als
altkoptisch bezeichnet. Die Menge der altkoptischen Texte ist sehr gering, das späte Demotisch diente weiterhin als geschriebene Sprache, obwohl es
nicht mehr der gesprochenen Sprache entsprach. Als geschriebene Sprache setzte sich das Koptische erst im Zusammenhang mit der Christianisierung Ägyptens etwa im 4. Jahrhundert n. Chr. durch. Es blieb auch nach der arabischen Eroberung noch einige Jahrhunderte
lang Alltagssprache Ägyptens, wurde aber zwischen dem 10. und dem 13.
Jahrhundert aufgrund der Arabisierung weitgehend verdrängt und starb als Verkehrssprache im 17. Jahrhundert aus; in Oberägypten blieb es vereinzelt und begrenzt bis in die Neuzeit erhalten.[1] Das Koptische war dabei nie Verwaltungssprache in Ägypten. In christlich-byzantinischer Zeit war dies wie schon seit der Eroberung durch Alexander (Alexander der Große) Griechisch (siehe Hellenismus) und seit der Einführung des Islam
Arabisch. Koptisch wurde meist im privaten und christlich-liturgischen Bereich gebraucht.
Koptisch wird bis heute im Gottesdienst der koptischen Christen als Sakralsprache verwendet. In den letzten Jahrzehnten erfreut sich die Sprache unter jungen Kopten wieder zunehmender Beliebtheit als Zeichen ihrer besonderen Identität innerhalb der ägyptischen Gesellschaft, so
dass heute wieder mehr Kopten zumindest rudimentäre Kenntnisse der Sprache haben. Im Alltag sprechen sie allerdings weiterhin Arabisch. Durch die Tradition des Koptischen als Form des Ägyptischen bis in die Neuzeit wurde die Erschließung älterer Entwicklungsstufen des Ägyptischen erst ermöglicht, da sich wesentliche Teile von Lexikon und Morphologie älterer Formen im Koptischen
erhalten haben.
Dialekte und Verbreitung
Das Koptische war von Anfang an in verschiedene Dialekte gegliedert, von denen die meisten nur regionale Bedeutung besaßen. Die bedeutendsten Dialekte waren das Sahidische und das Bohairische. In der heutigen Koptologie gilt das Sahidische als Koptisch schlechthin, da es eine besonders regelmäßige Orthographie aufweist und so als vom Anfänger leichter zu erlernen gilt. Jahrhunderte lang (etwa 700–1300 n. Chr.) hatte
jedoch das Bohairische den Status des „klassischen“ Koptisch inne.
Die wichtigsten Dialekte des Koptischen sind die folgenden:
griechischen Einfluss auf. .
Geschichte und sprachgeschichtliche Stellung
Das Koptische ist die letzte Entwicklungsstufe der ägyptischen Sprache, nach Früh-, Alt-, Mittel- und Neuägyptisch und Demotisch. Das Ägyptische bildet einen eigenen Zweig der afroasiatischen Sprachfamilie, neben den semitischen, berberischen, kuschitischen, omotischen und tschadischen Sprachen, die im Nahen Osten und im nördlichen Afrika gesprochen werden.
Das Koptische stellt die direkte Fortsetzung des Demotischen dar, wie die ägyptische Sprache ab etwa 700 v. Chr. bezeichnet wird. Es weist gegenüber dem Demotischen einige Innovationen auf, die eine Abgrenzung beider Entwicklungsstufen rechtfertigen. Die ältesten koptischen Texte stammen etwa aus
der Zeit um 100 n. Chr. und wurden bereits in einer von dem griechischen Alphabet abgeleiteten Schrift geschrieben; sie werden zusammenfassend als
altkoptisch bezeichnet. Die Menge der altkoptischen Texte ist sehr gering, das späte Demotisch diente weiterhin als geschriebene Sprache, obwohl es
nicht mehr der gesprochenen Sprache entsprach. Als geschriebene Sprache setzte sich das Koptische erst im Zusammenhang mit der Christianisierung Ägyptens etwa im 4. Jahrhundert n. Chr. durch. Es blieb auch nach der arabischen Eroberung noch einige Jahrhunderte
lang Alltagssprache Ägyptens, wurde aber zwischen dem 10. und dem 13.
Jahrhundert aufgrund der Arabisierung weitgehend verdrängt und starb als Verkehrssprache im 17. Jahrhundert aus; in Oberägypten blieb es vereinzelt und begrenzt bis in die Neuzeit erhalten.[1] Das Koptische war dabei nie Verwaltungssprache in Ägypten. In christlich-byzantinischer Zeit war dies wie schon seit der Eroberung durch Alexander (Alexander der Große) Griechisch (siehe Hellenismus) und seit der Einführung des Islam
Arabisch. Koptisch wurde meist im privaten und christlich-liturgischen Bereich gebraucht.
Koptisch wird bis heute im Gottesdienst der koptischen Christen als Sakralsprache verwendet. In den letzten Jahrzehnten erfreut sich die Sprache unter jungen Kopten wieder zunehmender Beliebtheit als Zeichen ihrer besonderen Identität innerhalb der ägyptischen Gesellschaft, so
dass heute wieder mehr Kopten zumindest rudimentäre Kenntnisse der Sprache haben. Im Alltag sprechen sie allerdings weiterhin Arabisch. Durch die Tradition des Koptischen als Form des Ägyptischen bis in die Neuzeit wurde die Erschließung älterer Entwicklungsstufen des Ägyptischen erst ermöglicht, da sich wesentliche Teile von Lexikon und Morphologie älterer Formen im Koptischen
erhalten haben.
Dialekte und Verbreitung
Das Koptische war von Anfang an in verschiedene Dialekte gegliedert, von denen die meisten nur regionale Bedeutung besaßen. Die bedeutendsten Dialekte waren das Sahidische und das Bohairische. In der heutigen Koptologie gilt das Sahidische als Koptisch schlechthin, da es eine besonders regelmäßige Orthographie aufweist und so als vom Anfänger leichter zu erlernen gilt. Jahrhunderte lang (etwa 700–1300 n. Chr.) hatte
jedoch das Bohairische den Status des „klassischen“ Koptisch inne.
Die wichtigsten Dialekte des Koptischen sind die folgenden:
Sie alle besitzen eine größere Menge an überliefertem Material und dienten auch in der Antike zumindest zeitweise zur überregionalen Kommunikation. Daneben gibt es aber eine Menge regional und zeitlich begrenzte Dialekte, von denen nur kleine Bruchstücke – Papyri(-reste) u.a. –
überliefert sind. Außerhalb Ägyptens diente das Koptische auch im christlichen Nubien als geschriebene Sprache.
Schrift
Hauptartikel: Koptische Schrift
Das Koptische wird in einer – je nach Dialekt – etwa dreißig Zeichen umfassenden Schrift geschrieben. Der größte Teil des koptischen Alphabets ist aus dem griechischen Alphabet abgeleitet, einige Zeichen gehen auf die demotische Schrift zurück. Im Gegensatz zu den zuvor für die Verschriftlichung des Ägyptischen angewandten Systemen, den Hieroglyphen und dem Demotischen, ist die koptische Schrift eine Lautschrift, die Vokale und Konsonantengleichermaßen berücksichtigt. In der Regel stellt ein Buchstabe der koptischen Schrift ein Phonemdar, hierzu gibt es jedoch einige Ausnahmen. ⲑ
th,ⲫ
ph, ⲭ
kh,ⲝ
ks, ⲯ
psund ϯ
ti sind in den meisten Dialekten Monogramme, die jeweils eine Folge zweier Phoneme repräsentieren. Umgekehrt können /y/ plene als ⲉⲓund /w/ als ⲟⲩ
geschrieben werden. Das Phonem /ʔ/ besitzt keinen korrespondierenden Buchstaben.
Struktur
Die folgenden Kapitel geben einen allgemeinen Überblick über Grundstrukturen der koptischen Grammatik. Das grammatische System folgt insbesondere der Darstellung von Layton 2000. Zu einer detaillierten Übersicht über die Grammatik des Sahidischen siehe den Artikel Sahidisch.
Phonologie
Die koptischen Dialekte besitzen etwas mehr als zwanzig Phoneme. Fünf von ihnen, nämlich /a/, /e/, /ē/, /o/, /ō/, können nur silbischauftreten, die restlichen stehen sowohl silbisch als auch nicht-silbisch. So tritt /n/ in der Silbe /mn/ [mn̥] silbisch, in /men/ [men] dagegen nichtsilbisch auf. Von diesen Phonemen sind nur sieben stimmhaft(/b/ [β], /y/, /l/, /m/, /n/, /r/, /w/), weitere stimmhafte Phoneme (/g/, /d/, /z/) kommen nur in griechischen Lehnwörtern vor; in ursprünglich koptischen Wörtern markieren die entsprechenden Schriftzeichen keine eigenen Phoneme, sondern Allophoneder stimmlosen Entsprechungen. In allen Dialekten finden sich fünf plosive Phoneme /k/, /p/, /t/, /kʲ/, /ʔ/,eine Affrikate/č/ (d.h. [tš]) und einige Frikative, unter denen sich mindestens /s/, /š/, /f/, /h/
befinden; /ḫ/(graphisch ϧ, ⳉ, Ϧ) kommt in bestimmten Dialekten vor. Im Bohairischen besitzen /p/, /k/, /t/ aspirierte Allophone. Sehr auffällig ist auch die fast vollständige Aufgabe des Phonems /r/ im Fayyumischen, das dort stattdessen als /l/ erscheint.
Die in diesem Artikel verwendete Umschrift des Koptischen unterscheidet die Grapheme der koptischen Schrift ohne Rücksicht auf Allographen. Entsprechend werden beispielsweise sowohl ⲧⲓals auch ϯ als tiwiedergegeben. Dagegen werden Allophone, soweit sie von der koptischen Schrift unterschieden werden, getrennt; folglich wird hier /nō/ [nu] als nuumschrieben. Darüber hinaus werden die silbischen und nicht-silbischen Allophone von /y/ und /w/ unterschieden.
Nominalphrasen
Morphologische Kategorien des koptischen Nomens
Das koptische Nominalsystem besitzt die Genera Maskulinum und Femininum sowie die Numeri Singular und Plural. Im Gegensatz zu früheren Formen des Ägyptischen werden diese Kategorien im Koptischen nicht mehr am Nomen selbst markiert. Dafür verfügt das Koptische über eine eigene Kategorie der Determination bzw. Indetermination, die hauptsächlich durch verschiedene Artikelund Demonstrativpronomina markiert wird, die nach Genus und Numerus flektiert werden.
Determination und Indetermination
Indetermination wird durch den unbestimmten Artikel (Singular w-, Plural hen-) oder eine Reihe von teils adjektivischen, teils substantivischen Indefinitpronominaangezeigt. Zur Markierung determinierter Nominalphrasendient eine Gruppe formal nah verwandter Morpheme, denen die Elemente p(Maskulinum Singular), t (Femininum Singular) und n (Plural) gemeinsam sind. Es handelt sich im Einzelnen um folgende Formen, die meist vor dem Kern der Nominalphrase stehen (die aspirierten Allophone des Bohairischen werden nicht berücksichtigt; die Beispiele sind – soweit nicht anders angegeben– sahidisch):
überliefert sind. Außerhalb Ägyptens diente das Koptische auch im christlichen Nubien als geschriebene Sprache.
Schrift
Hauptartikel: Koptische Schrift
Das Koptische wird in einer – je nach Dialekt – etwa dreißig Zeichen umfassenden Schrift geschrieben. Der größte Teil des koptischen Alphabets ist aus dem griechischen Alphabet abgeleitet, einige Zeichen gehen auf die demotische Schrift zurück. Im Gegensatz zu den zuvor für die Verschriftlichung des Ägyptischen angewandten Systemen, den Hieroglyphen und dem Demotischen, ist die koptische Schrift eine Lautschrift, die Vokale und Konsonantengleichermaßen berücksichtigt. In der Regel stellt ein Buchstabe der koptischen Schrift ein Phonemdar, hierzu gibt es jedoch einige Ausnahmen. ⲑ
th,ⲫ
ph, ⲭ
kh,ⲝ
ks, ⲯ
psund ϯ
ti sind in den meisten Dialekten Monogramme, die jeweils eine Folge zweier Phoneme repräsentieren. Umgekehrt können /y/ plene als ⲉⲓund /w/ als ⲟⲩ
geschrieben werden. Das Phonem /ʔ/ besitzt keinen korrespondierenden Buchstaben.
Struktur
Die folgenden Kapitel geben einen allgemeinen Überblick über Grundstrukturen der koptischen Grammatik. Das grammatische System folgt insbesondere der Darstellung von Layton 2000. Zu einer detaillierten Übersicht über die Grammatik des Sahidischen siehe den Artikel Sahidisch.
Phonologie
Die koptischen Dialekte besitzen etwas mehr als zwanzig Phoneme. Fünf von ihnen, nämlich /a/, /e/, /ē/, /o/, /ō/, können nur silbischauftreten, die restlichen stehen sowohl silbisch als auch nicht-silbisch. So tritt /n/ in der Silbe /mn/ [mn̥] silbisch, in /men/ [men] dagegen nichtsilbisch auf. Von diesen Phonemen sind nur sieben stimmhaft(/b/ [β], /y/, /l/, /m/, /n/, /r/, /w/), weitere stimmhafte Phoneme (/g/, /d/, /z/) kommen nur in griechischen Lehnwörtern vor; in ursprünglich koptischen Wörtern markieren die entsprechenden Schriftzeichen keine eigenen Phoneme, sondern Allophoneder stimmlosen Entsprechungen. In allen Dialekten finden sich fünf plosive Phoneme /k/, /p/, /t/, /kʲ/, /ʔ/,eine Affrikate/č/ (d.h. [tš]) und einige Frikative, unter denen sich mindestens /s/, /š/, /f/, /h/
befinden; /ḫ/(graphisch ϧ, ⳉ, Ϧ) kommt in bestimmten Dialekten vor. Im Bohairischen besitzen /p/, /k/, /t/ aspirierte Allophone. Sehr auffällig ist auch die fast vollständige Aufgabe des Phonems /r/ im Fayyumischen, das dort stattdessen als /l/ erscheint.
Die in diesem Artikel verwendete Umschrift des Koptischen unterscheidet die Grapheme der koptischen Schrift ohne Rücksicht auf Allographen. Entsprechend werden beispielsweise sowohl ⲧⲓals auch ϯ als tiwiedergegeben. Dagegen werden Allophone, soweit sie von der koptischen Schrift unterschieden werden, getrennt; folglich wird hier /nō/ [nu] als nuumschrieben. Darüber hinaus werden die silbischen und nicht-silbischen Allophone von /y/ und /w/ unterschieden.
Nominalphrasen
Morphologische Kategorien des koptischen Nomens
Das koptische Nominalsystem besitzt die Genera Maskulinum und Femininum sowie die Numeri Singular und Plural. Im Gegensatz zu früheren Formen des Ägyptischen werden diese Kategorien im Koptischen nicht mehr am Nomen selbst markiert. Dafür verfügt das Koptische über eine eigene Kategorie der Determination bzw. Indetermination, die hauptsächlich durch verschiedene Artikelund Demonstrativpronomina markiert wird, die nach Genus und Numerus flektiert werden.
Determination und Indetermination
Indetermination wird durch den unbestimmten Artikel (Singular w-, Plural hen-) oder eine Reihe von teils adjektivischen, teils substantivischen Indefinitpronominaangezeigt. Zur Markierung determinierter Nominalphrasendient eine Gruppe formal nah verwandter Morpheme, denen die Elemente p(Maskulinum Singular), t (Femininum Singular) und n (Plural) gemeinsam sind. Es handelt sich im Einzelnen um folgende Formen, die meist vor dem Kern der Nominalphrase stehen (die aspirierten Allophone des Bohairischen werden nicht berücksichtigt; die Beispiele sind – soweit nicht anders angegeben– sahidisch):
Determinierte Nominalphrasen, die nicht nominal, sondern pronominal sind, werden mit den folgenden Morphemen gebildet:
Pronomina
Personalpronomina
Je nach Stellung und syntaktischer Funktion treten Personalpronominain verschiedenen Formen auf. Dabei lassen sich selbstständige (absolute), abhängige (proklitische) und suffigierte Formen unterscheiden. Letztere treten in zahlreichen Allomorphen auf. Wie für afroasiatische Sprachen typisch, wird das Genus von den Personalpronomina nur in der 2. und 3. Person Singular unterschieden. Die folgende Tabelle listet die entsprechenden Morphe des sahidischen Dialekts auf:
Personalpronomina
Je nach Stellung und syntaktischer Funktion treten Personalpronominain verschiedenen Formen auf. Dabei lassen sich selbstständige (absolute), abhängige (proklitische) und suffigierte Formen unterscheiden. Letztere treten in zahlreichen Allomorphen auf. Wie für afroasiatische Sprachen typisch, wird das Genus von den Personalpronomina nur in der 2. und 3. Person Singular unterschieden. Die folgende Tabelle listet die entsprechenden Morphe des sahidischen Dialekts auf:
Absolute Personalpronomina stehen von wenigen Ausnahmen abgesehen am Satzanfang und haben in vielen Verwendungen betonende Wirkung. Sie können im Nominalsatz und in dreiteiligen Konjugationsmustern stehen; als Subjekt von zweiteiligen Konjugationsmustern setzt das Koptische die proklitischenPronomina ein. Suffixpronomina werden immer an ein Bezugswort suffigiert. Sie werden insbesondere in der Verbalkonjugation als Subjekt und Objekt und als Objekt von Präpositionen benutzt. In possessiverVerwendung stehen sie hinter Possessivartikel und Possessivpronomen sowie hinter einer kleinen Gruppe von Substantiven. Substantive, auch Infinitive, und Präpositionen nehmen vor Suffixpronomina eine besondere morphologische Form ein, den Status pronominalis.
Verbalmorphologie
Während das ältere Ägyptisch eine komplexe synthetische Verbalmorphologiebesaß, benötigt die Konjugation der meisten koptischen Verben nur noch zwei Formen: den Infinitiv und den Qualitativ. Der Infinitiv drückt vorwiegend einen Vorgang aus und kann sowohl als Prädikat als auch als Kopf einer
Nominalphrase auftreten. Im Gegensatz dazu drückt der Qualitativeinen Zustand aus und ist auf die Funktion eines Prädikates beschränkt. Infinitiv und Qualitativ eines Verbs haben im Wesentlichen den gleichen Konsonantenbestand, aber unterschiedliche Vokale: kōt „bauen“ (Infinitiv), kēt„gebaut sein“
(Qualitativ).
Eine vorwiegend lautgeschichtlich bedingte, nicht mehr produktive Kategorie des Infinitivs ist der Status. Steht ein Infinitiv frei, hat es den Status absolutus; Infinitive vor einem Suffixpronomenstehen im Status pronominalis und vor einem direkt angebundenen nominalem Objekt schließlich im Status nominalis:
Nur ein Teil der Infinitive kann alle drei Status bilden; sie werden im Folgenden als „veränderliche Infinitive“ bezeichnet.
Eine besondere Verwendung des Infinitivs ist der kausativeInfinitiv, der aus dem Infinitiv in Kombination mit einem zusätzlichen Morphem (Sahidisch tre, Bohairisch tʰre/tʰro, Achmimisch te) gebildet wird. Der kausative Infinitiv erlaubt im Gegensatz zum normalen Infinitiv eine Angabe seines Subjekts, das dann zwischen tre, tʰre/tʰro,te und dem Infinitiv steht, vergleiche
Verbalmorphologie
Während das ältere Ägyptisch eine komplexe synthetische Verbalmorphologiebesaß, benötigt die Konjugation der meisten koptischen Verben nur noch zwei Formen: den Infinitiv und den Qualitativ. Der Infinitiv drückt vorwiegend einen Vorgang aus und kann sowohl als Prädikat als auch als Kopf einer
Nominalphrase auftreten. Im Gegensatz dazu drückt der Qualitativeinen Zustand aus und ist auf die Funktion eines Prädikates beschränkt. Infinitiv und Qualitativ eines Verbs haben im Wesentlichen den gleichen Konsonantenbestand, aber unterschiedliche Vokale: kōt „bauen“ (Infinitiv), kēt„gebaut sein“
(Qualitativ).
Eine vorwiegend lautgeschichtlich bedingte, nicht mehr produktive Kategorie des Infinitivs ist der Status. Steht ein Infinitiv frei, hat es den Status absolutus; Infinitive vor einem Suffixpronomenstehen im Status pronominalis und vor einem direkt angebundenen nominalem Objekt schließlich im Status nominalis:
- Status absolutus
- kōt„bauen“
- Status nominalis
- ket w-ēi „ein Haus bauen, der Bau eines
Hauses“ - Status pronominalis
- kot=f„ihn bauen“
Nur ein Teil der Infinitive kann alle drei Status bilden; sie werden im Folgenden als „veränderliche Infinitive“ bezeichnet.
Eine besondere Verwendung des Infinitivs ist der kausativeInfinitiv, der aus dem Infinitiv in Kombination mit einem zusätzlichen Morphem (Sahidisch tre, Bohairisch tʰre/tʰro, Achmimisch te) gebildet wird. Der kausative Infinitiv erlaubt im Gegensatz zum normalen Infinitiv eine Angabe seines Subjekts, das dann zwischen tre, tʰre/tʰro,te und dem Infinitiv steht, vergleiche